Zeitung (2022-1)

Am Ende der Hinrunde findet sich St. James´s Gate FC auf dem
8. Platz wieder.

Rückstand auf Platz 1 beträgt 10 Punkte! Vorsprung auf Platz
12 8 Punkte.

Am letzten ZAT der Hinrunde konnte man nur 4 Punkte
einfahren. In den Heimspielen gegen Waterford United gab es einen schmeichelhaften
1:0 Sieg und gegen Finn Harps FC verlor man deutlich mit 1:4. Bei Limerick 37
konnte man ein spektakuläres 4:4 erleben.

Zum Rückrundenauftakt geht zu hause gegen Sharmrock Rovers (Platz
7.) und Cork City (12.), auswärts tritt man gegen Sligo Rovers (4.) und Dundalk
FC (3.) an.

Gegen alle 4 Teams gewann man in der Hinrunde jeweils ein
Spiel und verlor ein Spiel.

„Ich denke der erste ZAT nach der Rückrunde wird
entscheidend sein, können wir noch oben angreifen oder bleiben wir im
Mittelfeld oder geht es in dieser Saison doch gegen den Abstieg?“; meinte
Trainer Ertin auf der Pressekonferenz.

Es erscheint immer noch ein wenig abwegig, hier in der Zeitung erfundene Geschichten weiter zu verfolgen wärend der Wahnsinn und Terror in der Ukraine weitergeht. Aber - Show must go on. Vielleicht ist gerade sowas dann ja auch ein Zeichen, auch wenn das den darunter leidenden Menschen natürlich überhaupt nicht weiterhilft.

 Die Trikots sind noch gelb und blau, und da scheinbar jeder Verein in Irland auf diese Art und Weise seine Solidarität zeigt wird es langsam ein wenig kompliziert - gelb-blau gegen blau-gelb, keiner weiß mehr wer nun eigentlich wer ist, und so langsam findest auch bei den Harps ein Umdenken statt.

"Wir könnte einfach nur ein Wappen auf der Brust tragen. Oder Handschuhe in den Farben der Ukraine. So kann es aber nicht weitergehen, so viele Fehlpässe wie in den letzten Wochen wurden in den letzten 10 Jahren nicht in der Liga gespielt," überlegte dann auch Tommi Hart.

Nach wie vor sind Tabellenplätze aber egal, jedes Fussballspiel ist immer noch eine Demonstration der Ablehnung des Krieges. 

Die Zeiten sind keine einfachen, dennoch freute sich Trainer Krenzer über seinen ersten "Titel" - die Herbstmeisterschaft - offensichtlich ein wenig. "Viele haben ja gedacht, dass ich auf der Insel versage. Säufer haben sie mich genannt. Aber schaut her: Das Team setzt meine Ideen gut um", lobte er. Zwar gehe er nicht davon aus, dass man am Ende um den Titel mitspielen werde - zu erfahren sei manch andere Mannschaft, zu groß sei die Sorge davor, wie im Vorjahr zusammenzubrechen. "Aber unter die ersten Fünf, das sollte machbar sein", sagte Krenzer.

Zum Rückrundenauftakt steht unter anderem das Aufeinandertreffen mit Waterfords ehemaligem Coach bevor - zudem ein weiteres Aufeinandertreffen mit Dirk. "Ich sehe das inzwischen locker, den ein oder anderen Punkt werden wir hoffentlich holen", sagte der ungewohnt entspannte Krenzer. Offenbar ist er inzwischen mit den Pillen besser eingestellt und häufiger auf den Trainingsplatz als im Pub um die Ecke... 

Don Marco ist schneller als gedacht zurück auf der Insel - zwar nicht in Waterford und garantiert nicht im Kampf um die Meisterschaft aber Hauptsache Irland.
Limerick soll es nun sein, im schönen Munster - und der Wahlspruch ist auch gleich Programm: "Urbs Antiqua Fuit Studiisque Asperrima Belli" - "Die alte Stadt war im Kriegseifer überaus trutzig."
Ob dies nun bereits genug Kampfeswille für den Kampf gegen den Abstieg anfacht ? Man muss sehen was die nächsten Spiele bringen.
"Zum einen ging es jetzt wirklich sehr schnell. Kaum hatte ich meinen Unmut über die Lage in der Türkei kundgetan waren Vertreter aus Limerick schon vor meiner Tür. Es tut mir natürlich sehr leid für Mythos aber ich finde seine Trainer strafen ihn schon sehr. Er haut sich rein, gibt sich Mühe und Presseleben findet kaum bis gar nicht statt. Das hat mich leider sehr an meine Zeit als Ligaleiter in den Niederlanden erinnert wo gewisse Leutchen nach meinem Abgang nichts besseres zu tun hatten als im nachhinein zu kritisieren - während die ganze Saison über scheinbar die Eier dazu fehlten. Aber das ist Schnee von gestern, ich habe natürlich weiterhin ein Ohr offen für ein eventuelles Amt und primär gilt meine Aufmerksamkeit jetzt Limerick."

Ok, zugegeben: Der Titel klingt ziemlich kitschig und geht eher in Richtung Eurovisison Song Contest. Aber Sligos Trainer Steve McQueen greift nach einen symbolischen Strohhalm, um nicht in eine graue, depressive Welt zu versinken. Das mag sicher ein Luxusproblem gegenüber den Schicksalen der Menschen in der Ukraine sein, aber so ist es nun mal an der fernen, friedlichen Westküste Irlands. Man versucht mit Hilfsaktionen jeglicher Art zu helfen und Solidarität zu zeigen. Daneben wird McQueen sich auf die saftigen Wiesen der grünen Insel begeben, nach einem Kleeblatt Ausschau halten, es in die Luft hochhalten und hoffen, dass dieser Wahnsinn zu Ende geht. Ja, das ist naiv und vielleicht kitschig, aber egal: Grün ist die Hoffnung. Und die Hoffnung darf niemals sterben!

War noch was?...... Ach ja, es wurde in Irland auch noch gekickt. Für die Rovers läuft es weiterhin sehr gut! Platz 4 zum Abschluß der Hinrunde! 5 Punkte hinter Platz 1. Eine gute Ausgangsbasis für die Rückrunde. Zuletzt konnte die Heimbilanz gestärkt werden. Das heimische Showgrounds wird auch in der Rückrunde eine wichtige Basis bleiben.
Beim Pokal musste man sich beim letzten ZAT der Gruppe 2 etwas in Zeug legen und konnte tatsächlich 7 Punkte holen! Top of Roy Keane! Auch hier ist die Perspektive für die Viertelfinals sehr gut!

Mit friedlichen Grüßen aus Sligo!

Auch die Rovers senden ein Zeichen gegen den Krieg und werden am Montagabend in einem Sondertrikot spielen, in Blau gelb, statt in grün und weiß. Gespendet haben die Rovers auch schon Geld und Sachsepnden, auch im Stadion wird man Spenden sammeln.
Auch das Tallaght Stadium wird umdekoriert.
"Man kann nicht viel machen, außer Zeichen setzen und hoffen, dass dieser sinnlose Krieg, der nur Leid bringt, schnell aufhört. Der Fußball lenkt ab, aber in Gedanken ist man immer wieder bei den Opfern und den Bildern, die man da aus der Ukraine sieht.", sagte ein emotionaler Trainer, der sonst eigentlich immer so entspannt ist, aber diese Bilder und das Leid lassen ihn auch nicht los.
Mehr gibt es auch nicht zu sagen, das sportliche nimmt man mit, aber eigentlich interessiert es nicht wirklich.

STOP THE WAR.

Auch bei den Harps hielt man sich sehr bedeckt in diesen Tagen mit Attacken gegen die anderen Vereine, zu sehr stand und steht man auch hier unter dem Schock der kriegerischen und verbrecherischen Handlungen eines gewissen Herrn P. aus Russland.

"Die kommenden Spiele sind von daher zwar nicht unwichtig, haben aber viel von ihrer Relevanz verloren und werden von daher "abgewickelt", nicht mehr und nicht weniger," sagte Tommi Hart der Presse. Es war sicherlich eine sinnvolle Entscheidung, ihn anstelle des Cholerikers Dirk an die Mikrophone zu lassen, denn dieser hatte schon in den sozialen Medien alle sieben Übel der Bibel auf diesen gewissen Herren aus Russland geflucht.

"Es versteht sich von selber, dass auch wir Solidarität mit der Ukraine zeigen und von daher unsere weißen und blauen Trikots bis zum Ende dieser Verbrechen gegen gelb-blaue eintauschen werden. Aber werden die Erlöse aus den Eintrittskarten zu 100% an ein eigenes Spendenkonto überwiesen, um damit dann direkt vor Ort helfen zu können."

Irland ist unter Schock - aber reagiert.

Stop the f*** war.

Auffallend ruhig ist es beim Aufsteiger aus Sligo in den letzten Tagen gewesen. Sportlich hat es am letzten ZAT gerade mit der Heimniederlage gegen St. James Gate einige Tiefen gegeben. Aber Platz 5 ist kurz vor Ende der Hinrunde immer noch sehr respektabel! Sollte es so auch zum Saisonende kommen, wäre das ein großer Triumpf von Steve McQueen. Dieser nutzte die spielfreie Zeit für eine kurze Indierock-Tagung in Amsterdam und ein Feldblumen-Seminar in Norddeutschland.

Doch McQueen wirkte ungewohnt einsilbig, kurz angebunden und eher deprimiert. Kein abgehobener Optimismus, keine absurden Träumereien und vorallem keine verbalen Angriffe Richtung Finn Harps. So kannten Fans, Fussball-Fachleute und Medienvertreter den selbsternannten Super-Trainer noch nicht. Was ist da los?

Am heutigen Donnerstag gab McQueen dann eine kurze Pressekonferenz. Mit finsterer Miene trat er vor die wartenden Mikros:

"Sicherlich haben sie in den letzten Tagen meine Analysen zur sportlichen Lage der Sligo Rovers vermisst. Und auch heute werden sie von mir in dieser Richtung nichts erfahren. Im Moment beschäftigt mich das nicht! Seit dem Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich war schockiert und fassungslos! Und noch immer fühle ich mich hilflos und ohnmächtig! Ja, auch wir haben vom Verein aus Sammelaktionen und Unterstützungen für die Menschen in der Ukraine gestartet. Das Einzige was aber wirklich helfen würde, wäre, diesem Wahnsinn sofort ein Ende zu setzen. Doch da kommen wieder die Ohnmacht und Hilflosigkeit hoch. Es ist zum verzweifeln. Was kann man sonst tun? Leider wenig. Aber wir können unsere Stimme erheben! Wir stehen im Fokus der Öffentlichkeit. Flagge zeigen! Partei ergreifen! Neutralität hilft nur dem Agressor! Fussball mag für viele nur Sport sein, aber Sport war immer schon politisch, ob man will oder nicht. Haltet die Kerze der Hoffnung weiter gut in der Hand und passt auf sie auf! Das Böse darf niemals gewinnen! Stop the war! Aloha! Schönen Abend noch, meine Damen und Herren!"

Obwohl Waterford nach einem regelrechten Geniestreich an der Spitze der Liga steht - und das sogar mit einem beachtlichen Vorsprung - verweigerte Trainer Krenzer in der jüngsten Pressekonferenz jegliche Aussage zum sportlichen Geschehen. Stattdessen erklärte er:

"Sport ist in diesem Tagen Nebensache. In Europa herrscht Krieg. Ein Krieg, dessen Sinn sich für uns nicht erschließt. Aber welchen Sinn soll es für Krieg schon geben? Krieg ist kacke, grundsätzlich. Unsere Gedanken sollten bei denen sein, die in der Ukraine unsere Werte mit ihrem Leben verteidigen und damit bezahlen - und bei deren Angehörigen. Aber auch bei den Menschen in Russland, die in diesen Wahnsinn unverschuldet hineingezogen werden. Die Meisterschaft ist mir völlig egal. Wenn dafür schnell ein Weg für den Frieden gefunden wird und das sinnlose Sterben endet, dann können wir gerne auch absteigen."