Zeitung (2022-1)

Stille.

Schweigen.

Ein kleiner Gästeblock, der sich nach dem 4:3 bei den Harps die Seele aus dem Leib brüllte. Irgendwas mit "Klassenerhalt." Keine Ahnung was das Wort bedeuten soll.

Die Spieler der Harps geschlagen am Boden. Einige mit Tränen, andere zornig. Fassungsloses Kopfschütteln.

Dirk ist nur noch eine Statue. Ein Abbild von Michelangelos "David" - außer den Körpermaßen. OK, angezogen war er auch noch. Aber zumindest genauso stocksteif. Das Überteam der letzten Jahre, der Nimbus der Unbesiegtheit, die aufreizenden Blicke von jungen Damen, Freibier bei Bonners Corner Bar, Einkaufsgutscheine beim örtlichen Aldi in der Chestnut Rd- vorbei.

Vorbei, vergessen, verloren.

8 Punkte fehlen zur Spitze. 8 Punkte Vorsprung für einen europäischen Wettbewerb. Niemandsland. Graues Niemandsland für einen Trainer, der Irland jahrelang dominierte, auslachte, zum Narren hielt und Titel sammelte. Lange her.

Die Fans? Rumoren. Fordern die Ablöse. Den Wechsel. Den Neustart. Man will dieses Großmaul nicht mehr. Und ja - sie haben McQueen ausgelacht bei der 0:3 Pleite der Rovers im Finn Park. Aber so wollen sie trotzdem nicht weitermachen.

Feige wie er nun mal ist überließ Dirk dann auch Tommi Hart die Pressekonferrenz nach dem endgültigen Aus im Meisterkampf, und der junge Assistent versuchte mit sinnlosen Phrasen und Metaphern die hitzigen Fragen des örtlichen Kirchenblatts irgendwie zu beantworten. Null Chance. Selbst die 83jährige Shannon O´Donell, die an diesem Tag die Fragen stellen durfte, hatte nach drei Sätzen jegliche Hinhaltetaktik des Trainerteams ab absurdum geführt. 

Später ließ sich Dirk dann noch im Dog House vollaufen und fing an, lauthals herumzupöbeln und die anwesenden Fans zu beledigen. "Mangelnder Support", eine "Fankultur zum Kotzen", diese "ewige Erwartungshaltung" und "Choreos die nur noch zum Weinen sind!" waren noch die harmlosesten Ausbrüche.

Alles genüßlich mit Smartphone gefilmt.

Und dann kam er, der Satz der Irland in die Grundfesten erschüttern wird:

"UND WENN DIESE MADE NUN MEINT AM ENDE MIT SEINEN ROVERS VOR UNS ZU STEHEN... WENN ER ES WIRKLICH SCHAFFT UNS HIER ZU BRÜSKIEREN... DANN KANN ER DIESEN KLEINEN SCHEISSVEREIN HIER AUCH HABEN! ZURÜCKHABEN! DANN KRIEGST DU DIE HARPS, McQUEEN! UND ICH NEHM DIE ROVERS! UND ÜBERLASS DIR DEINEN STARTPLATZ IN DER CHAMPIONS LEAGUE! 

ABER WIR KOMMEN ZURÜCK! WIR NAGELN DICH NOCH AN DIE WAND! UND WENN ICH GEWINNE... DANN ERWARTE ICH DICH AUF KNIEN IM FINN PARK! DANN WIRST DU MIR PERSÖNLICH DEN LORBEERKRANZ AUFS HAUPT LEGEN! NIMMST DU AN?"

Hochgeladen - und viral. Die Klickzahlen steigen. Irland hält den Atem an.... wie wird der alte Neuling oder neue Altmeister reagieren?

Steve McQueen mit seinen Rovers immer noch auf Platz Eins der irischen Charts! Yeah, was für ein Hit! Da steigt einem die Selbstherrlichkeit schon mal zu Kopf, gerade wenn sich da eh schon Größenwahn und Arroganz im Gehirn tummeln, ist das nicht ganz ungefährlich. McQueen ist das egal und lebt das Rock 'Roll Leben. Und wo geht das besser als auf der Hamburger Reeperbahn. Literweise Bier aus der Knolle, Punkrock im Molotow, fettige Krakauer in der "kleinen Pause" um Vier Uhr morgens (die da immer noch viel besser schmeckt, als an einem verregnten Nachmittag an einer Bretterbude in Ballybofey) und Irrfahrten mit der S-Bahn. Dazu durchgeschüttelt im Shaker auf dem Hamburger Dom. Puh, da ist dann auch ein Veteran wie McQueen am folgenden Tag völlig erledigt. "Egal, so häufig bin ich nicht Tabellenführer! Das muss immer gefeiert werden! Thats Entertainment! Thats Business! I wanna celebrate...Yeah!" Sprach es aus, stürmte die eigentlich nicht vorhandene Tanzfläche einer Kellerbar, schnappte sich ein Halteverbots-Schild und spielte eine endlose Luftgitarrennummer.

Während McQueen sich von den Eskapaden eines selbsternannten Super-Trainers erholt, schauen wir mal auf die sportliche Lage! Ok, die Rovers sind weiter Tabellenführer. Soweit, so gut. Aber: Die Rovers hatten den strategischen Vorteil, drei Heimspiele an diesem ZAT zu haben! Die Partien im heimischen Showgrounds konnte zweimal nur ganz knapp gewonnen werden, das sah noch alles andere als meisterlich aus! Und dann die Partie beim Rivalen aus Balleybofey. Sang- und klanglos ging man dort 0:3 unter. Keine Gegenwehr, keine Initiative! Lustlos gingen die Rovers dort zu Werke! Insider wollen wissen, dass McQueen das Spiel egal war und sich lieber die 90 Minuten von den Heimfans der Finn Harps feiern lassen wollte: "Steeeeevee MääääccQuueeeeeen, du bist der bester Mann!" Es bleibt aber offen, ob die gegnerischeen Fans ihn nicht eher veräppeln wollten, ob der bodenlos schlechten Leistung seiner eigenen Mannschaft.

Blicken wir nach vorne! Der kommende ZAT bringt zwei Heim- und Auswärtspartien für die Rovers. Will McQueen wirklich Meister werden, wie er das immer so großspurig formuliert, dann muss jetzt auch mal etwas mehr riskiert werden. Die Finn Harps und Waterford stehen in Lauerstellung und dürften sportlich besser aufgestellt sein, als der Aufsteiger von der Westküste. Und auch Dundalk sollte man noch nicht abschreiben. Der Meister hat sich bei den Rovers in Topform gezeigt und nur durch etwas mehr Pech am Ende keine Punkte in der Hand gehabt. McQueen schätzt die Lage wie folgt ein: "Das wird noch ein heftiges Rennen um die Meisterschaft! Es wird spannend bis zum Abwinken! Ich schätze Waterford ja viel stärker ein, als diese Hippiekommune aus Ballebofey. Wenn wir es am Ende nicht schaffen sollten und Waterford sich den Titel schnappt, fände ich das okay und auch hoch verdient!"

Mit diesen Worten beschliessen wir die Lage und fiebern weiter mit der Spannung um die Fussbalkrone Irlands!

War noch was? Ach ja: Dirk kündigte ein Angebot an McQueen an! Na, dann sind wir ja mal gespannt! Was mag das wohl sein? Eine Runde Sackhüpfen im River Shannon oder Finanzlöcher zählen bei den Finn Harps. Nun, wir werden es erleben! Ach so: Bei den Cashewnüssen darf es gerne die Super-Jumbo-Packung sein! Da wird McQueen glatt zum Goldhamster! Aloha!

we know how to do it!

Yie-hah, die Bee Gees sind angekommen in der tristen Einöde des irischen Nordens, und "trist" beschreibt mehr als eindrucksvoll die Saison der Harps.

Empire-Cup: gescheitert
Irischer Pokal: gescheitert
International: gescheitert.

Aber hey, 0 aus 3 ist auch nicht schlecht, oder?

Immerhin läuft so langsam die lärmende Krawallmaschine von Dirk wieder an, der  nach dem durchaus erfolgreichen letzten ZAT von "lähmendem Entsetzen der Konkurrenz", "vereintem Siegeswillen seiner Mannschaft", einer "großzügigen Spende für den Bratwurststand" und "McFly äääh... McQueen diesem psychotischen Taschenbillardspieler" sprach.

 "Soll er sich doch bei Krenzer die Steaks reinknallen, ICH habe es nicht nötig mich so anzubiedern. Und wenn ich beim besten Klub Irlands mit 0:3 vermöbelt werden würde ich erst nicht so große Töne spucken!" tat Dirk eben dieses und ließ wie immer jegliches Maß an gesunder Selbsterkenntnis und Eigenreflektion vermissen.

Wenn man eingermaßen realistisch auf die Tabelle schaut sollte es maximal einen Dreikampf um den Meistertitel geben - Sligo vornweg, die Harps und Waterford dicht dahinter. Und nun also auch noch das Duell des Zweiten gegen den Dritten. Hallelujah, Hosianna und Masel Tov!

Da die Reserven bei allen dreien fast identisch sind können am Ende eventuell zwei Faktoren entscheidend sein: Der Vierpunkte-Vorsprung der Rovers momentan und das Torverhältnis (HA! Da stecken wir Euch TOTAL in die Tasche, ihr LOOOOOSER!)

Davon ausgehend dass uns Waterford genüsslich die Bude vollhauen wird relativiert sich zweiteres aber auch schon wieder.

Schwierig, schwierig.... aber Dirk wäre nicht Dirk wenn er nicht schon einen Plan hätte:

"Ich werde McQueen ein Angebot machen welches er nicht ablehnen kann. Und dann schauen wir mal wie er darauf reagiert. Nächste Woche. Mark my words!"

Angebot? Noch mehr Cashewnüsse? Oder neuen Früchtetee? Eine Bratwurst von der Bratwurstbude?

Die Rovers schlagen sich nicht schlecht in dieser Saison, der EC ist möglich.
Aber ein Problem, was sich über viele Saisons zieht, bekommt der Trainer, der die Woche auch wieder mal in Irland vorbeischaute, einfach nicht in den Griff: Die Gegentorflut. Zwar hat man aktuell nicht die meisten bekommen, aber er muss auch viel investieren, um die Punkte zu holen. Die letzten 3 Heimspiele allein 8 Gegentore, zum Glück hat man 12 eingesetzt.  30 Heimgegentor sind die zweitmeisten, es gibt Teamdie haben noch nicht mal 10 bekommen.
Am Dienstag schaute er sich das Match ManCity gegen Atletico an, da kam man serviert, wie man die Abwehr dicht macht. 2 5er Ketten oder im Fahrjargon 2 Busse vors Tor stellen und die Stürmer müde laufen lassen und in den Wahnsinn treiben. Okay, damit wirds mit Tore schießen schwer, aber auf irgendwas muss man verzichten ;).
Angeblich will der Trainer nur Abwehrspieler für die neue Saison verpflichten, na das kann ja was werden...

Beim Universitätsklub greift die Abstiegsangst um sich: nachdem der sportliche Leiter WonderWin vor einigen Wochen das Ziel EC, sogar die Champions League ausgerufen hatte, läuft es überhaupt nicht mehr. Heimspiele gehen viel zu leicht verloren und auswärts weiss man auch noch nicht richtig welche Taktik man nun benutzen soll, denn da kosten die Tore und damit die Reserven mehr. Es bleibt für den Moment nur zu hoffen (und bisher ist das auch so) dass die beiden Vereine hinter Dublin weiterhin so schwach performen. Cork hat bereits viel verballert und scheint ähnlich planlos wie Dublin zu sein. Bei Limerick sieht man Gott sei Dank noch gar keinen Effekt von einem Trainerwechsel, hoffentlich bleibt das auch bis zum Schluss so.

Was ist nur los bei St. James! Es läuft in dieser Saison
einfach nichts zusammen und nun tauchen erste Gerüchte auf, dass der Trainer
den Verein verlassen wird oder muss!

Am letzten ZAT wurden nur 3 Punkte geholt, aber man hatte
auch 3 Auswärtsspiele. Bei UC Dublin verlor man 0:2, bei Finn Harps mit 0:1 und
die Auswärtsstore gegen Shamrock Rovers (3:4) hätte man lieber woanders
investieren sollen.

Man konnte wenigstens das Heimspiel gegen Limerick 37 mit
1:0 gewinnen.

Am nächsten ZAT stehen nun wieder 3 Heimspiele an. Gegen
Sligo Rovers (1. Platz), Dundalk FC (5.) und Shelbourne FC (8.) muss man
punkten, wenn man noch international spielen möchte. Das Auswärtsspiel ist
gegen Cork City FC (11.).

Zu den aufkommenden Gerüchte sagte Trainer ertin nur:"Kein Kommentar" 

Hossa, dass die Sligo Rovers noch soo viel Luft in der Rückrunde haben würden und Stück für Stück die Tabellenspitze erobern können, da hätten nicht viele Experten einen Bierdeckel drauf verwettet. Druckvoller Powerfussball mit der Option jederzeit in den "Permanentes Toreschiessen"-Modus zu schalten, so gestalten die Rovers die Saison bisher doch ganz ansehnlich. Oder ist es gar nicht die Stärke des Aufsteigers, die sich hier zeigt?
Dundalk als amtierdender Meister nur auf Rang 5, die Finn Harps in der Dauerkrise, die bisherige Mannschaft der Saison aus Waterford auf Platz 3 abgerutscht. Glück, pures Glück bescheinigen nicht wenige Insider des irischen Fussballs den Sligo Rovers. Und das liegt vor allem am Trainer, der seit Saisonbeginn das Steuer in der Hand hält. Während Steve McQueen sich für eine lebende Legende hält, wissen diverse Leute im Verein, dass sein Anteil am derzeitigen Höhenflug gar nicht so hoch ist. Ein anonymer Bericht aus dem Umfeld des Trainers meint, dass McQueen nur zu Hause auf seiner Couch sitzt, literweise Früchtetee trinkt, seinen Kratzhusten beweint (der davon kommt, das er die Cashewkerne neuerdings mit der Verpackung isst) und stundenlang Musikvideos aus den 80ern und 90ern schaut. McQueen lies diese Woche die übliche Pressekonferenz ausfallen und schriftlich auf einem Stück Alufolie verkünden:

I'm feeling supersonic, give me Gin and Tonic! Und einen guten Whisky nehme ich natürlich auch immer gerne! Ja, ich will Meister werden! Aloha!

War noch was? Ach ja, Steakessen bei Kollege Krenzer in Waterford! Geil, bin dabei! Ich hätte mein Kobe-Steak übrigens gerne medium!

Aktuell wäre man in der kommenden Saison wieder in Europa.
Aber das ist gar nicht das Ziel von Bernie, der schaut nur nach unten, ja nicht absteigen in dieser unberechenbaren Liga.
Da kann alles passieren.
Tiefstapeln, dass hat er in Franken gelernt ;).
In Wahrheit will er schon nach Europa,  aber das muss unter uns bleiben.
Nun kommen 3 Heimspiele, da will man so viel wie möglich mitnehmen, unter anderem geht es ja gegen Teams von unten.
Und sonst?
Nix zu berichten aus der Quarantäne.
Die Mannschaft scheint auch gut ohne den Trainer klar zu kommen, der Pokal läuft ja parallel, man wird sich überraschen lassen, wo der Trainer die Priorität setzt, vermutlich auf die Karte Pokal, denn man will ja nur nicht abstiegen. Na dann...

Ja, wenn die Harps dann auswärts mal angreifen dann aber gleich so richtig! Volldampf, keine Rücksicht auf eigene Verluste, Harakiri-Sturm, und so verschiesst und verschleisst man die eigenen Reserven für ein paar Punkte, die man am Ende mit Sicherheit auf dumme und Art und Weise verlieren wieder verlieren wird...

Platz 2 klingt zwar erstmal toll, aber machen wir uns nix vor - sowohl Waterford als auf Sligo kann man auf fittere Spieler zurück greifen, und das werden sie mit Sicherheit auch machen. Die Harps haben sich verzockt - scheinbar -, und sind in den falschen Spielen mit der richtigen Taktik und in den richtigen Spielen mit der falschen Taktik aufgelaufen.

Dass es nun zum erneuten Aufeinandertreffen mit McQueen kommt - geschenkt. Wahrscheinlich lässt dieser Fuchs sein Team lächelnd in die nächste Attacke der Harps rennen und gnadenlos abschiessen, nur um trotz der Pleite immer noch einen Punkt mehr auf der Habenseite zu haben - mit den besseren Reserven im eigenen Sturm.

Nein, wir können momentan nur verlieren - aber hey! Ich glaube das können wir dafür verdammt gut...

"Das kann ich gar nicht leiden, wenn alle so sehr auf einen schauen. Mir gefällt es besser, nun nicht mehr an der Tabellenspitze zu stehen", gab Waterfords Trainer Krenzer nach einem mäßigen Vierer-Spieltag zu. Ob das der Waterford-Vorstand auch so sieht, sei da mal dahin gestellt.

Indessen wurde bekannt, dass der Verein eine Freundschaft mit dem japanischen Vissel Kobe eingegangen ist. Trainer Krenzer, der im fernen, aber geliebten Japan ebenfalls die Geschicke des Teams steuern wird, erhofft sich davon vor allem eines: "Ein ordentliches Kobe-Steak kostet mich bislang mehr, als das mein Gehalt in Irland zulässt. In Japan lasse ich mich direkt in Fleisch bezahlen."

Doch Irland soll nicht aus dem Fokus verloren werden, so versprach Krenzer, bei einem perfektem Zat dem ganzen Team Kobe-Rind vom Feinsten auszugeben. Wie er das bezahlen will, sei ebenfalls mal dahin gestellt.