Es war ein harter Kampf, bis an die Schmerzgrenze, aber am Ende war Kilkenny dann doch niedergerungen. Und was für Spiele das waren!

"Episch trifft es kaum", wunderte sich auch Dirk nach dem Abpfiff, "sowas hat Irland glaube ich noch nie gesehen!"

In Dublin spielten beide Teams mit offenem Visier, rannten die gegnerischen Abwehrreihen am laufenden Band um und schossen aus allen Lagen: nach 93 Minuten stand auf der Anzeigetafel das unglaubliche 6:6.

"Das war einfach nur krank," meinte Kapitän Sean O´Donell...

Im Rückspiel war von spielerischer Klasse kaum noch was zu sehen, es wurde gebissen und getreten, am Ende musste der Schiedsrichter 9mal gelb und 1mal rot zeigen - was auch noch bedeutet, dass Dublin im Finale auf 3 seiner Spieler wegen der 3. gelben Karte im laufenden Wettbewerb verzichten muss. Aber durch den Siegtreffer in der 82. Minute stand es 2:1 für UC - und das Finale kann kommen.

"Wir wollen das genießen und unseren Fans nochmal ne gute Show liefern," meinte Dirk dann, "und dann schauen wir was im Rückspiel noch geht."

Die Feierlichkeiten wollten kein Ende nehmen in Dundalk, nachdem man im Rückspiel gegen Drogheda die 4:2 Hinspielschlappe nicht nur egalisieren konnte, sondern mit einem 5:2 zu Hause sogar noch in der regulären Spielzeit das Ticket nach Dublin buchen konnte.
 
"Natürlich bin ich stolz auf meine Mannschaft, sie hat sich im Rückspiel aufraffen können und eine tolle Leistung gezeigt. Das unser Präsident kurz nach Abpfiff mit 20 Zugtickets nach Dublin in die Kabine kam, war natürlich auch eine gelungene Überraschung."

In Dundalk sind nun alle bereit für das große Spiel, das Pokalfinale gegen gegen die Jungs von Trainer Dirk, welche natürlich als Dubliner das Glück, keine Zugtickets fürs Finale buchen zu müssen, sondern nur ihren alltäglichen Weg beschreiten müssen. Trotzdem hofft Trainer Samson auf die Dundalker Fans, welche bei zahlreichem erscheinen vergessen machen könnten, dass Dublin im Finale durchaus ein kleines Himspiel hat.

"Es wird schwer gegen Dublin, das ist doch gar keine Frage, aber jetzt wo wir hier sind, wo wir dieses Spiel, im Flutlicht mit dem ganzen Land vor dem Fernseher, erreicht haben wollen wir es auch gewinnen."

Es wäre der erste Dundalker Pokaltitel nach fünf Jahren und das Ticket für die Europa League Playoffs.

Wenn auch etwas überraschend, konnte sich Dundalk am Ende doch souverän durchsetzten, drei sichere Heimsiege und ein Auswärtssieg beim Abgeschlagenen -weil trainerlosen- Schlusslicht aus Limerick genügten, um den Gruppensieg und damit das Ticket fürs Halbfinale klar zumachen.

Hier wartet nun der Herbstmeister Drogheda United, welcher in der Rückrunde zwar nicht mehr an die Glanzleistungen der Hinrunde anknüpfen konnte, jedoch trotzdem als Favorit ins Duell mit den Dundalkern geht. Trainer Samson zeigte sich allerdings durchaus zuversichtlich.

"Natürlich wird es schwer gegen Drogheda, wir stehen im Halbfinale, da gibt es keine einfachen Gegner mehr, aber ich bin zuversichtlich, unsere Chancen stehen nicht alzu schlecht, es ist aufjedenfall alles möglich."

Eins ist klar, mit dem Halbfinale möchte sich hier nun niemand mehr zufrieden geben.
"Wenn man schonmal unter den besten vier steht, möchte man den Pott natürlich auch mit nach Hause nehmen, das ist doch nur logisch", meinte einer der Spieler dazu.

Bravurös durchgekämpft durch die Gruppe, aber nun warten die Kicker aus Kilkenny, die noch ein wenig frischer wirken - und das könnte am Ende dann den Ausschlag geben, wer um den Pokal im Finale kämpfen darf.

"So ist das Leben, so sind die Gruppen, das kann man sich halt nicht aussuchen," meinte Trainer Dirk dazu, "wir müssen uns der Herausforderung stellen und versuchen, das beste aus der Situation zu machen. Vielleicht gelingt uns ja ein kleiner Kraftakt."

Wie Spione berichten scheint in Dublin auch vermehrt Elfmeterschießen geübt worden zu sein - was man wohl auch als ein Zeichen dafür werten darf, dass UC auf jeden Fall eins machen wird - kämpfen bis zum Umfallen und bis zum bitteren Ende. Zwei Partien - zwei Chancen. 

"Wir haben alles selber in der Hand. Wir haben ein Auswärtsspiel gewonnen und nun noch zwei Heimpartien. Wenn wir die gewinnen sind wir durch, da sollte es gar keine Diskussion darüber geben."

Upsala, normalerweise übt sich Trainer Dirk ja vornehm in Zurückhaltung, aber das ist wohl dises mal anders. Andererseits - wer bei so einer Ausgangslage noch pessismistisch ist gehört wohl auch nicht in die irische Liga...

"Natürlich kann da noch alles passieren - und kampflos wollen wir uns in Dublin auch nicht herschenken. Auch da wären drei Punkte eine nette Sache und könnten uns helfen, souverän die Quali zu schaffen. Aber am Ende zählt nur, dass wir das Viertelfinale erreichen. Wie und warum - das ist mir dann total egal."

Die Spieler haben es vernommen, mal schauen, was am Matchtag so passiert...

"Glück gehört beim Pokal halt auch noch immer mit dazu", so hatte Trainerkollege Dirk die Gruppenphase im FAI-Cup passend beschrieben und durch eben dieses Glück waren die Dundalker in der Lage, sich nach dem ersten ZAT die Tabellenführung zu sichern.
Denn das Spiel erste Spiel gegen Crumlin United hätte knapper nicht sein können.
Das Spiel wurde von Beginn an von einem ständigen Rauf und runter gezeichnet und schnell stand es zwei zu zwei. Im folgenden entwickelte sich ein sehr umkämpftes und hochklassiges Spiel, welches kurz vor Schluss zu Gunsten der Dundalker entschieden wurde.
Die Dundalker Fans zeigten sich begeistert aufgrund des 5:4 Spektakels.
Nachdem im zweiten Spiel in Dublin für Dundalk nichts zu holen war, konnte im dritten Spiel bei Limerik die Mannschaft erneut vollends überzeugen und sicherte sich so mit einem 4:1 Sieg die Tabellenführung. In zwei Wochen geht es nun weiter mit den entscheidenen Spieln.

"Ja, da hat mein Kollege schon Recht, alle haben die gleichen Chancen, wir fangen bei Null an, vor dem Spiel ist nach dem Spiel und dazwischen ist auch noch Halbzeitpause," so kommentierte Dirk die Aussagen seines Trainerkollegen Samson.

Faszinierend, denn Dundalk wird im einzigen Heimspiel in Dublin am ersten Spieltag von UC erwartet, um den Kampf um den Pokal aufzunehmen.

"Das ist kein einfacher Spielplan", räumte der UC-Coach aber auch ein, "denn wir haben nur zwei Spieltage, und immer gleich drei Partien. Da eine passende Taktik zu finden wird nicht einfach sein..."

Vielleicht ist es aber ein Vorteil, dass am zweiten ZAT dann zwei Heimspiele anstehen und man nur einmal in die Ferne muss - statt wahrscheinlich also zu Hause erst mal Abstand auszubauen und dann in der Ferne zu reagieren kann man es genau umgedreht machen.

"Das eine ist so gefährlich wie das andere," führt Dirk dann aber aus, "denn es gibt kaum Zeit für eine Reaktion. Am Ende wird sicher auch der Glücklichere die nächste Runde erreichen, aber Glück gehört beim Pokal halt immer auch noch mit dazu."

Der FAI-Cup, hier beginnt nun alles von Anfang. Vergessen ist hier die schwache Dundalker Hinrunde, hier zählt nur dieser eine Moment, das hier und jetzt.
Genau dies macht den Wettbewerb für die Dundalker in diesem Jahr so interessant. 

"Hier ist alles möglich, natürlich gehen wir mit Demut in diesen Wettbewerb, aber warum sollten wir nicht für eine kleine Überraschung sorgen? Hier haben alle Teams die selben Chancen, hier ist alles möglich."

Der Pokal hat seine eigenen Gesetzte, und so ist es auch möglich, dass Dundalk nun aufeinmal wieder größere Töne spuckt, der Tabellensiebte, nach der Hinrunde noch neunter, zeigt sich frech und angriffslustig aufgrund der vorangegangenen Ergebnisse.

"Natürlich ist uns bewusst das es ein schwerer Wettberwerb ist, aber die letzten Ergebnisse in der Liga machen mich optimistisch, dass wir uns nicht einfach so aus dem Wettbewerb verabschieden werden. Natürlich wollen wir auch den Pott."

Dies darf durchaus als Kampfansage an die Konkurrenz verstanden werden.